Montag, 27. April 2009

THINK_ABOUT_(a)_HORIZON. die wand im widerspruch


entlang einer ansteigenden wand führt eine treppe empor.
immer höher klettert sie den berg herauf, bis sie ihn selbst übersteigt, ins blaue ragt.
die wand definiert eine grenze, eine begrenzung, eine trennung.
der besucher sieht, während er aufsteigt, durch betretbare nischen in der wand nur gewählte ausschnitte des ihn umgebenden raumes - des waldes und des himmels. der blick auf die stadt wird ihm versperrt, die horizontlinie bleibt ungesehen. als rückzugsort vor dem treiben der stadt wird so in das zentrum eingeleitet. gleichzeitig geht es um das kreieren der idee eines neuen, imaginären horizontes, irgendwo in der differenz der ausschnitte zwischen wald und himmel, die im direkten gegensatz zu der undefinierbaren, chaotischen, verwischten skyline der stadt steht. als solches wird die wand von einem inhärenten widerspruch getragen. einerseits verweigert sie durch ihre funtion als vertikales trennelement die erfahrung des realen horizontes , dessen anblick mit weite in verbindung gebracht wird, andererseits verweist sie durch die wahl der ausschnitte gerade durch seine abwesenheit auf ihn und schafft so eine um Längen klarere, ungebrochene Weite, als es die wahrhaftige skyline vermag.

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